Der neue Glossenhauer
Eigentlich schreibe ich ja gerade an meinem neuen Programm „Ich bin das Volk!“ und mach dafür sogar demnächst eine „Probe vor Publikum“ in Frankfurt (siehe unten) und einen Premieren Countdown (siehe unten) auf Social Media. Aber da merke ich…
….es wundern sich alle. Nämlich, dass der Trump den Putin so behandelt hat, so freundlich. Wenn man sich zum Vergleich das Treffen mit der Selenskyj ansieht, geradezu unterwürfig. Der Trump hat den Kriegsverbrecher beim Pressestatement sogar zuerst reden lassen. Und auch länger. Und der Lawrow, der russische Aussenminister, der auf Englisch soviel heißt „Liebe grob“ (also: Love rough, womit auch die russische Aussenpolitik aufs Euphemistischste umschrieben wäre) der sitzt da in Alaska und hat einen Pulli an, auf dem man den Schriftzug „UDSSR“ lesen kann.
Allerdings nur, wenn man in der Lage ist kyrillische Buchstaben zu entschlüsseln. Da wette ich mal drauf, dass das der Trump nicht kann.
Denn der Mann ist so vielseitig untalentiert.
Aber was er kann, das ist - und das hat die Welt am vergangenen Freitag gesehen - Arschkriechen. Einschleimen. Verbrechern, die ihn in der Hand haben, den roten Teppich ausrollen. Denn was haben wir gesehen?
Die Welt wurde Zeuge wie der Angestellte von seinem Boss besucht wurde. Zuhause beim Angestellten. Obwohl „Angestellter“ ist eigentlich zu würdevoll. Es ist doch mehr Untergebener. Der Trottel, den der Boss ausgesucht hat, damit er für ihn den Dreck aus dem Weg räumt. Zum Beispiel eine wehrhafte Ukraine. Oder die Demokratie.
Und jetzt wundern sich alle. Und ich wundere mich, dass sich alle wundern.
Denn ganz ehrlich, das war klar, dass das passieren würde. Eigentlich weiß man das seit dem Wahlergebnis vom November.
Wenn nicht schon länger. Denn, wenn ein Gemeinwesen sich ausschließlich am materiellen Erfolg orientiert, landet es logischerweise am Ende in den Fängen der organisierten Kriminalität. Denn die haben dieses Wertesystem am Besten verinnerlicht. Und am effektivsten. Denn sie wissen auch, was zu tun ist, wenn es mal nicht so läuft.
Verwunderlich ist maximal, dass es ausgerechnet eine russische Verbrecherbande ist, die diesmal die Ernte einholt.
Aber wie heißt es so schön: "Jede Bande ist ein kleiner Staat. Und jeder Staat eine kleine Bande.“*
Was mich andererseits noch viel mehr wundert, ist, dass sich gar keiner wundert. Oder aufregt. Oder auch nur auf den „Gefällt mir nicht“-Button klickt.
Weswegen?
Ja, hab ich gar nicht gesagt. Wegen des Ausgangs der Konferenz zur Plastikvermeidung. 180 Staaten können sich nicht darauf einigen, einen Stoff, der nicht nur nicht essbar, sondern auch noch wirklich giftig ist und nebenbei alles - wirklich alles - zumüllt, zu vermeiden. Oder auch nur weniger davon zu produzieren.
Da muß man schon sagen: Eine Spezies, die in der Lage ist, sich selbst zur vergiften und das nach langen Beratungen auch tatsächlich tut, über deren Zukunft muss man sich keine Gedanken mehr machen. Das wäre Zeitverschwendung.
Da könnte man auch gleich in die FDP eintreten oder ein Seminar zur Wahrung der Menschenrechte in Afghanistan, China oder Russland anbieten. Oder eine vegane Imbiss-Bude neben dem Stahlwerk eröffnen.
Insofern möchte bitte hiermit den Antrag stellen, den Namen des (gerade noch) den Planeten bevölkernden nackten Savannenaffen, der sich „Homo sapiens“ nennt, dahingehend zu ändern, dass man bitte das sapiens (lat.:klug) aus dem Namen streicht? Diese Bezeichnung ist mit den tatsächlichem Verhalten der Spezies einfach nicht mehr in Einklang zu bringen.
Und das nicht erst seit der Wiederwahl Donald Trump.
Es wird daher Zeit, das die Bezeichnung des Menschen zu seiner Art passt. Homo stupidens wäre nicht schlecht, oder Homo petraoleumens, Homo katastrophicus vielleicht - oder schlicht Homo suicidalus.
Aber Moment!
Es ist nichts alles schlecht. Nein. Unsere Freunde in der Wissenschaft haben - wie so oft - tröstende Erkenntnisse.
Wir sind der Dummheit und dem Plastik nicht schutzlos ausgeliefert.
Also… der Dummheit schon. Aber dem Plastik nicht.
Denn es gibt jetzt - so hat man herausgefunden - nicht ein Bakterium, dass Plastik essen kann, nein, sondern: mehrere! Neben dem Bakterium mit dem schönen Namen Rhodococcus ruber existiert auch sein Kollege mit der nicht minder schönen Bezeichnung Bazillus subtilis.
Also wenn unterschiedliche Arten Aktien hätten, ich würde Homo sapiens abstoßen und die Anteilsscheine von Rhodococcus ruber und Bazillus subtilis in mein Portfolio aufnehmen.
Und zwar für die nächsten zehntausend Jahre.
Aber tun sich schon die nächste Schwierigkeit auf: So lang hält kein Aktienmarkt. Die haben ja eher Lebensspannen wie Seifenblasen. So wichtig sind sie übrigens auch. Ja, klar ein paar Jahre, vielleicht sogar ein Jahrzehnt oder zwei bauen sie sich auf, aber dann macht es doch wieder „Bang!“ und das ganze schöne Geld ist weg.
Im Vergleich zu der Berechnungsdauer, in der Bakterien und Menschen existieren, sich entwickeln, kurz: im Vergleich zur Evolution sind die paar Jahre wirklich Seifenblase.
Beweis: Donald Trump könnte vielleicht auf dem Aktienmarkt performen. Evolutionär ist der Typ allerdings ein echtes Auslaufmodell.
Auf die Evolution setze ich auch meine Hoffnungen, was das Plastik angeht. Wenn es schon Bakterien gibt, die das fressen können, warum nicht auch bald mehrzellige Wesen. Vielleicht auch mal eine Milbe? Ein Insekt? Oder gar ein Wurm? So ein fetter Plastikwurm, dessen Plastikkot sich dann auch als Baustoff eignet.
Vielleicht wird ein Wurm uns alle retten. Ja! Die Möglichkeit besteht.
Nur: Der im weißen Haus ist es sicher nicht.
Wurm und Weltgeschichte, oder: Plastik for the People
19. August 2025Eigentlich schreibe ich ja gerade an meinem neuen Programm „Ich bin das Volk!“ und mach dafür sogar demnächst eine „Probe vor Publikum“ in Frankfurt (siehe unten) und einen Premieren Countdown (siehe unten) auf Social Media. Aber da merke ich…
….es wundern sich alle. Nämlich, dass der Trump den Putin so behandelt hat, so freundlich. Wenn man sich zum Vergleich das Treffen mit der Selenskyj ansieht, geradezu unterwürfig. Der Trump hat den Kriegsverbrecher beim Pressestatement sogar zuerst reden lassen. Und auch länger. Und der Lawrow, der russische Aussenminister, der auf Englisch soviel heißt „Liebe grob“ (also: Love rough, womit auch die russische Aussenpolitik aufs Euphemistischste umschrieben wäre) der sitzt da in Alaska und hat einen Pulli an, auf dem man den Schriftzug „UDSSR“ lesen kann.
Allerdings nur, wenn man in der Lage ist kyrillische Buchstaben zu entschlüsseln. Da wette ich mal drauf, dass das der Trump nicht kann.
Denn der Mann ist so vielseitig untalentiert.
Aber was er kann, das ist - und das hat die Welt am vergangenen Freitag gesehen - Arschkriechen. Einschleimen. Verbrechern, die ihn in der Hand haben, den roten Teppich ausrollen. Denn was haben wir gesehen?
Die Welt wurde Zeuge wie der Angestellte von seinem Boss besucht wurde. Zuhause beim Angestellten. Obwohl „Angestellter“ ist eigentlich zu würdevoll. Es ist doch mehr Untergebener. Der Trottel, den der Boss ausgesucht hat, damit er für ihn den Dreck aus dem Weg räumt. Zum Beispiel eine wehrhafte Ukraine. Oder die Demokratie.
Und jetzt wundern sich alle. Und ich wundere mich, dass sich alle wundern.
Denn ganz ehrlich, das war klar, dass das passieren würde. Eigentlich weiß man das seit dem Wahlergebnis vom November.
Wenn nicht schon länger. Denn, wenn ein Gemeinwesen sich ausschließlich am materiellen Erfolg orientiert, landet es logischerweise am Ende in den Fängen der organisierten Kriminalität. Denn die haben dieses Wertesystem am Besten verinnerlicht. Und am effektivsten. Denn sie wissen auch, was zu tun ist, wenn es mal nicht so läuft.
Verwunderlich ist maximal, dass es ausgerechnet eine russische Verbrecherbande ist, die diesmal die Ernte einholt.
Aber wie heißt es so schön: "Jede Bande ist ein kleiner Staat. Und jeder Staat eine kleine Bande.“*
Was mich andererseits noch viel mehr wundert, ist, dass sich gar keiner wundert. Oder aufregt. Oder auch nur auf den „Gefällt mir nicht“-Button klickt.
Weswegen?
Ja, hab ich gar nicht gesagt. Wegen des Ausgangs der Konferenz zur Plastikvermeidung. 180 Staaten können sich nicht darauf einigen, einen Stoff, der nicht nur nicht essbar, sondern auch noch wirklich giftig ist und nebenbei alles - wirklich alles - zumüllt, zu vermeiden. Oder auch nur weniger davon zu produzieren.
Da muß man schon sagen: Eine Spezies, die in der Lage ist, sich selbst zur vergiften und das nach langen Beratungen auch tatsächlich tut, über deren Zukunft muss man sich keine Gedanken mehr machen. Das wäre Zeitverschwendung.
Da könnte man auch gleich in die FDP eintreten oder ein Seminar zur Wahrung der Menschenrechte in Afghanistan, China oder Russland anbieten. Oder eine vegane Imbiss-Bude neben dem Stahlwerk eröffnen.
Insofern möchte bitte hiermit den Antrag stellen, den Namen des (gerade noch) den Planeten bevölkernden nackten Savannenaffen, der sich „Homo sapiens“ nennt, dahingehend zu ändern, dass man bitte das sapiens (lat.:klug) aus dem Namen streicht? Diese Bezeichnung ist mit den tatsächlichem Verhalten der Spezies einfach nicht mehr in Einklang zu bringen.
Und das nicht erst seit der Wiederwahl Donald Trump.
Es wird daher Zeit, das die Bezeichnung des Menschen zu seiner Art passt. Homo stupidens wäre nicht schlecht, oder Homo petraoleumens, Homo katastrophicus vielleicht - oder schlicht Homo suicidalus.
Aber Moment!
Es ist nichts alles schlecht. Nein. Unsere Freunde in der Wissenschaft haben - wie so oft - tröstende Erkenntnisse.
Wir sind der Dummheit und dem Plastik nicht schutzlos ausgeliefert.
Also… der Dummheit schon. Aber dem Plastik nicht.
Denn es gibt jetzt - so hat man herausgefunden - nicht ein Bakterium, dass Plastik essen kann, nein, sondern: mehrere! Neben dem Bakterium mit dem schönen Namen Rhodococcus ruber existiert auch sein Kollege mit der nicht minder schönen Bezeichnung Bazillus subtilis.
Also wenn unterschiedliche Arten Aktien hätten, ich würde Homo sapiens abstoßen und die Anteilsscheine von Rhodococcus ruber und Bazillus subtilis in mein Portfolio aufnehmen.
Und zwar für die nächsten zehntausend Jahre.
Aber tun sich schon die nächste Schwierigkeit auf: So lang hält kein Aktienmarkt. Die haben ja eher Lebensspannen wie Seifenblasen. So wichtig sind sie übrigens auch. Ja, klar ein paar Jahre, vielleicht sogar ein Jahrzehnt oder zwei bauen sie sich auf, aber dann macht es doch wieder „Bang!“ und das ganze schöne Geld ist weg.
Im Vergleich zu der Berechnungsdauer, in der Bakterien und Menschen existieren, sich entwickeln, kurz: im Vergleich zur Evolution sind die paar Jahre wirklich Seifenblase.
Beweis: Donald Trump könnte vielleicht auf dem Aktienmarkt performen. Evolutionär ist der Typ allerdings ein echtes Auslaufmodell.
Auf die Evolution setze ich auch meine Hoffnungen, was das Plastik angeht. Wenn es schon Bakterien gibt, die das fressen können, warum nicht auch bald mehrzellige Wesen. Vielleicht auch mal eine Milbe? Ein Insekt? Oder gar ein Wurm? So ein fetter Plastikwurm, dessen Plastikkot sich dann auch als Baustoff eignet.
Vielleicht wird ein Wurm uns alle retten. Ja! Die Möglichkeit besteht.
Nur: Der im weißen Haus ist es sicher nicht.
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