Severin Groebners Newsletter
Groebners neuer Glossenhauer
Der neue Glossenhauer

Tage wie dieser andere

5. Juni 20225

Die Welt ist aus den Fugen.

Wie sehr merkt man unter anderem an diesem Newsletter. Am Samstag möchte er erscheinen, kommt aber dann doch erst donnerstags aus dem Loch gekrochen. Da stellen sich Fragen: Ist Freitag jetzt der neue Dienstag? Muss ich Mittwochs nichts tun, weil der eigentlich der neue Sonntag ist? Fällt Pfingsten dieses Jahr auf eine Woche in den Herbstferien?

Und warum lebt ein Newsletter eigentlich in einem Loch?
Und das sind ja nicht die einzigen Sachen, die einen plagen.
Österreich möchte jetzt Mitglied im UN-Sicherheitsrat werden. Was sagt Clint Eastwood dazu?

Und wird nach „Geheimrat“ und „Komerzialrat“ das eine neue, anerkannte Anrede in der Wiener Innenstadt werden? „Küss die Hand, Herr Sicherheitsrat!“
Oder heißt das nicht eigentlich „Herr Unsicherheitsrat“?

Bei der Weltlage wäre das doch die passendere Formulierung. Vor allem, wo doch der neue deutsche Bundeskanzler den US-Präsidenten Trump trifft. In den USA.
Und - es mag ja Zufall sein - kaum trifft Bundeskanzler Merzel (Oder wie heißt der eigentlich? Frozen Fritz? Egal, ihr wisst, welche Gliederpuppe ich meine.) in den USA ein, beginnt der US-Präsident mit Einreisesperren zu liebäugeln. Dabei kenn ich allein schon mindestens drei Menschen, die ihre USA-Reise aufgrund der aktuellen politischen Entwicklung auf irgendwann verschoben haben. Das heißt, dass eigentlich kaum Leute mehr in die USA wollen. Warum auch? Wenn sie in einen Staat möchten, wo ein verrückter Autokrat nach Lust und Laune und Hormonspiegel Gesetze erlässt und wieder zurück nimmt, dann können sie auch in andere Länder fahren: Turkmenistan.

Dort gibt es einen Diktator und seinen Sohn, der gewinnt regelmäßig Pferderennen, publiziert Nummer-Eins-Hitsingles mit seinem Enkel und hat - im Gegensatz zu Donald Trump - auch wirklich was gelernt: Der Mann ist Zahnarzt.
Und weil der weiß, dass alles weiß sein muss, sind auch alle Autos im Land weiß, soweit man weiß. Der nimmt das mit der Weisheit der Herrschenden ganz genau.
Ein Mann, von dem sogar Wladimir Putin als Diktator noch etwas lernen kann.
Und der ist im Index des inhumanen organisierten Totalitarismus (kurz: I.d.i.o.T.) schon ziemlich weit oben. Auch wenn er jetzt 41 Langstreckenbomber weniger hat. Das ist sicher hart für ihn. Die ukrainische Zivilbevölkerung freut es dagegen.

Dafür durfte der neue Papst mit Waldemar dem Wahnwitzigen telefonieren.
Der Mann nennt sich ja Leo XIV..
Und ich frag mich immer, wie das Menschen lesen, die keine römischen Zahlen entziffern können (nie war das Wort „entziffern“ treffender eingesetzt)? Vielleicht fragen sich diese Leute: „Warum schreibt der Papst seinen Nachnamen in Großbuchstaben?“
Und danach dann auch: „Komischer Name eigentlich. Wie spricht man den denn aus? Leo Ksief? Oder Ksiew?“

Über den Inhalt des Gesprächs ist nicht allzu viel bekannt. Es ist anzunehmen, dass Waldemar dem Herrn Ksief ausgerichtet hat, dass er sich mit seiner Kirche nun endlich der russischen Orthodoxie zu unterwerfen habe. Schließlich wäre das Schisma von 1054 zwischen lateinischer und griechischer Christenheit eine Erfindung von kommunistischen Nazis islamischen Glaubens aus der Ukraine. Das habe er persönlich zusammen mit seinen aufgeklärten Freunden von der orthodoxen Kirche Russlands herausgefunden.
Leo Zweimalsieben wird sich dann wohl gesagt haben: „Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!“
Aber das sag ich mir auch jeden Tag. Mehrmals.
Auch am Donnerstag, der ein Samstag sein sollte.
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