Der neue Glossenhauer
Ja. Stimmt.
Es ist weder Samstag, noch ist der letzte „Glossenhauer“ eine Woche her.
Aber man kommt ja auch nicht hinterher. Ständig passiert etwas.
Wahlen zum Europäischen Parlament mit Rechtsruck, dann „Konferenz zum Frieden“ in der Schweiz und dazwischen ist noch Fussball-Europameisterschaft. Mit Österreich als „Geheimfavorit“. Also zumindest war das Österreich bis zum ersten Match. Jetzt ist es die einzige Mannschaft, die im ersten Spiel das einzige Tor geschossen und trotzdem nicht gewonnen hat.
Oder anders gefragt: Die Mannschaften zweier Länder, die kurz vor Parlamentswahlen stehen und beide sehr starke rechtsextreme Parteien haben, spielen gegeneinander. Eine Mannschaft positioniert sich vor dem Spiel klar antifaschistisch. Die andere verliert durch ein Eigentor.
Jetzt die Frage: Warum ist daran der Ausländer schuld?
Aber halt: Es gibt auch gute Nachrichten.
Wladimir Putin hat einen Vorschlag zum Frieden gemacht.
Ja! Also nicht wirklich zum Frieden sondern zum Beginn für Friedensverhandlungen. Und der war super.
Russland soll mehr Territorium kriegen, als es bisher überhaupt erobert hat, die Ukraine soll nicht in die NATO und die Regierung soll „entnazifiziert“ werden. Das heißt so, wenn sich der russische Präsident einen anderen Ukrainischen Präsident wünscht.
Und dann… gibt es immer noch keinen Frieden …. dann würde Russland erstmal aufhören die Infrastruktur anzugreifen und die Zivilbevölkerung zu terrorisieren.
Das ist ungefähr so wie, wenn der Mann, der gerade in Dein Haus eingedrungen ist, zwei Zimmer verwüstet und besetzt hält, sagt, du müsstest dich bei ihm entschuldigen, dass Du in diesem Zimmer gewohnt hast, Du mußt alle Küchenmesser abgeben und Deine Frau sollte bitte auch ausziehen. Denn die sagt ja ständig, man müsse mal aufräumen. Wenn das passiert wäre, könne man mal anfangen zu reden.
Wenn das ein Friedensplan war, dann ist ein SUV ein ökologisch, nachhaltiges, platzsparendes, intelligentes Verkehrskonzept, was von der EU gefördert werden sollte.
Und zwar dringend!
Schließlich möchte die EU sehr viel für Renaturierung tun.
Dummerweise bekommt sie ein bisschen Gegenwind von ganz wichtigen, mächtigen Menschen auf dieser Welt.
Nicht von der Öl-Lobby… also auch. Immerhin machen die ja auch einen Umsatz in Höhe einer Billion jährlich. Mit soviel Asche kann man schon tolle Desinformationskampagnen finanzieren. Und steht dann natürlich auch in freundschaftlicher Verbindung mit Erdöl-exportierenden Staaten. Egal, welche Staatsform die haben. Da muß man jetzt nicht zwangsläufig schon wieder an Russland denken, nein, aber… es wäre naheliegend.
Die EU hat jetzt aber nicht nur Russland und die Öl-Lobby mit ihrer Renaturierung vergrätzt, sondern die wohl sinisterste Personengruppe der Welt:
Österreichische Ortskaiser.
Offiziell heißen sie Bürgermeister, Bauträger oder gar Investor (das sind die von denen, die auch ein Studium abgeschlossen haben). Das sind Männer (und fast ausschließlich Männer) die Kreisverkehre zu verantworten haben. Die lassen Parkplätze wahr werden. Die erschaffen Gewerbe-Parks fast aus dem Nichts. Sie können mit nur einem Fingerschnippen, einer Unterschrift oder einem gut gefüllten Kuvert aus einem Stück Wald ein Stück Bauland machen.
Das sind die Gandalfs der Bauwirtschaft, die Harry Potters der Bodenversiegelungen.
Und die sind sauer. Denn die EU hat jetzt ein europaweites Renaturierungsgesetz beschlossen. Und dass obwohl die Pressesprecher dieser Herren (die sogenannten österreichischen „Landeshauptleute“) dagegen waren. Und das haben ja auch gesagt. Der zuständigen österreichischen Ministerin.
Aber trotzdem hat die österreichische Umweltministerin im Rat der europäischen Umweltminister einem Gesetz zugestimmt, das der Umwelt nützt. Wie verrückt ist das denn? Die Ortskaiser wurden übergangen! Ein größeres Verbrechen gibt es nicht. Nicht in Österreich. Obendrein braucht es doch sowas nicht: Ein EU-Renaturierungsgesetz.
Wozu auch Flüssen mehr Platz geben, ökologische Nischen für Arten erhalten, wozu Moore vernässen, wozu muß das die EU machen?
Hat man doch gerade gesehen in Baden-Württemberg, in Bayern, in der Steiermark und sonstwo. Letztes Jahr hat es Kärnten und halb Slowenien weggeschwemmt, da braucht es doch kein EU-Gesetz dafür. Denn die Bilder von den schwimmenden SUVs, den überflutenden Parkplätzen, den dahintreibenden Öl-Heizungs-Tanks (wollte da nicht irgendwer ganz bestimmt nicht seine Heizung austauschen?) zeigen deutlich:
Die Natur renaturiert sich von ganz alleine.
Ja, so schaut’s aus. Ob Wahlergebnis oder Lokalnachrichten: Überall braune Massen, die sich in der „Mitte der Gesellschaft“ ausbreiten. Und daran ist wahrscheinlich auch der Ausländer schuld. Oder das Gendersternchen. Oder die veganen, schwulen Nazis in der ukrainischen Regierung. Man muß nur Putin fragen. Oder seine Freunde im Europäischen Parlament.
Die erklären das schlüssig. Und wie nennt man das dann?
Genau: Eigentor.
Natürlich!
20. Juni 2024Ja. Stimmt.
Es ist weder Samstag, noch ist der letzte „Glossenhauer“ eine Woche her.
Aber man kommt ja auch nicht hinterher. Ständig passiert etwas.
Wahlen zum Europäischen Parlament mit Rechtsruck, dann „Konferenz zum Frieden“ in der Schweiz und dazwischen ist noch Fussball-Europameisterschaft. Mit Österreich als „Geheimfavorit“. Also zumindest war das Österreich bis zum ersten Match. Jetzt ist es die einzige Mannschaft, die im ersten Spiel das einzige Tor geschossen und trotzdem nicht gewonnen hat.
Oder anders gefragt: Die Mannschaften zweier Länder, die kurz vor Parlamentswahlen stehen und beide sehr starke rechtsextreme Parteien haben, spielen gegeneinander. Eine Mannschaft positioniert sich vor dem Spiel klar antifaschistisch. Die andere verliert durch ein Eigentor.
Jetzt die Frage: Warum ist daran der Ausländer schuld?
Aber halt: Es gibt auch gute Nachrichten.
Wladimir Putin hat einen Vorschlag zum Frieden gemacht.
Ja! Also nicht wirklich zum Frieden sondern zum Beginn für Friedensverhandlungen. Und der war super.
Russland soll mehr Territorium kriegen, als es bisher überhaupt erobert hat, die Ukraine soll nicht in die NATO und die Regierung soll „entnazifiziert“ werden. Das heißt so, wenn sich der russische Präsident einen anderen Ukrainischen Präsident wünscht.
Und dann… gibt es immer noch keinen Frieden …. dann würde Russland erstmal aufhören die Infrastruktur anzugreifen und die Zivilbevölkerung zu terrorisieren.
Das ist ungefähr so wie, wenn der Mann, der gerade in Dein Haus eingedrungen ist, zwei Zimmer verwüstet und besetzt hält, sagt, du müsstest dich bei ihm entschuldigen, dass Du in diesem Zimmer gewohnt hast, Du mußt alle Küchenmesser abgeben und Deine Frau sollte bitte auch ausziehen. Denn die sagt ja ständig, man müsse mal aufräumen. Wenn das passiert wäre, könne man mal anfangen zu reden.
Wenn das ein Friedensplan war, dann ist ein SUV ein ökologisch, nachhaltiges, platzsparendes, intelligentes Verkehrskonzept, was von der EU gefördert werden sollte.
Und zwar dringend!
Schließlich möchte die EU sehr viel für Renaturierung tun.
Dummerweise bekommt sie ein bisschen Gegenwind von ganz wichtigen, mächtigen Menschen auf dieser Welt.
Nicht von der Öl-Lobby… also auch. Immerhin machen die ja auch einen Umsatz in Höhe einer Billion jährlich. Mit soviel Asche kann man schon tolle Desinformationskampagnen finanzieren. Und steht dann natürlich auch in freundschaftlicher Verbindung mit Erdöl-exportierenden Staaten. Egal, welche Staatsform die haben. Da muß man jetzt nicht zwangsläufig schon wieder an Russland denken, nein, aber… es wäre naheliegend.
Die EU hat jetzt aber nicht nur Russland und die Öl-Lobby mit ihrer Renaturierung vergrätzt, sondern die wohl sinisterste Personengruppe der Welt:
Österreichische Ortskaiser.
Offiziell heißen sie Bürgermeister, Bauträger oder gar Investor (das sind die von denen, die auch ein Studium abgeschlossen haben). Das sind Männer (und fast ausschließlich Männer) die Kreisverkehre zu verantworten haben. Die lassen Parkplätze wahr werden. Die erschaffen Gewerbe-Parks fast aus dem Nichts. Sie können mit nur einem Fingerschnippen, einer Unterschrift oder einem gut gefüllten Kuvert aus einem Stück Wald ein Stück Bauland machen.
Das sind die Gandalfs der Bauwirtschaft, die Harry Potters der Bodenversiegelungen.
Und die sind sauer. Denn die EU hat jetzt ein europaweites Renaturierungsgesetz beschlossen. Und dass obwohl die Pressesprecher dieser Herren (die sogenannten österreichischen „Landeshauptleute“) dagegen waren. Und das haben ja auch gesagt. Der zuständigen österreichischen Ministerin.
Aber trotzdem hat die österreichische Umweltministerin im Rat der europäischen Umweltminister einem Gesetz zugestimmt, das der Umwelt nützt. Wie verrückt ist das denn? Die Ortskaiser wurden übergangen! Ein größeres Verbrechen gibt es nicht. Nicht in Österreich. Obendrein braucht es doch sowas nicht: Ein EU-Renaturierungsgesetz.
Wozu auch Flüssen mehr Platz geben, ökologische Nischen für Arten erhalten, wozu Moore vernässen, wozu muß das die EU machen?
Hat man doch gerade gesehen in Baden-Württemberg, in Bayern, in der Steiermark und sonstwo. Letztes Jahr hat es Kärnten und halb Slowenien weggeschwemmt, da braucht es doch kein EU-Gesetz dafür. Denn die Bilder von den schwimmenden SUVs, den überflutenden Parkplätzen, den dahintreibenden Öl-Heizungs-Tanks (wollte da nicht irgendwer ganz bestimmt nicht seine Heizung austauschen?) zeigen deutlich:
Die Natur renaturiert sich von ganz alleine.
Ja, so schaut’s aus. Ob Wahlergebnis oder Lokalnachrichten: Überall braune Massen, die sich in der „Mitte der Gesellschaft“ ausbreiten. Und daran ist wahrscheinlich auch der Ausländer schuld. Oder das Gendersternchen. Oder die veganen, schwulen Nazis in der ukrainischen Regierung. Man muß nur Putin fragen. Oder seine Freunde im Europäischen Parlament.
Die erklären das schlüssig. Und wie nennt man das dann?
Genau: Eigentor.
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